Dass der Hass gegen HMB sowohl ganz linke als auch ganz rechte Blogger vereint, halte ich für eines der interessantesten Phänomene des Internets. Es ist faszinierend und rätselhaft, es sollte wissenschaftlich untersucht werden. Im Kern geht es um folgendes: Ich kenne keine Indizien, die dafür sprechen, dass HMB ein schlechter Journalist ist. Schreibt er jemals über Dinge, die er nicht kennt? Sind seine Quellen unausgewogen? Ist auch egal, denn nichts von dem wirft man ihm vor. Man wirft ihm vor, dass er polemisiert, diskutiert und argumentiert. Kurz gesagt: Er wagt es, eine Meinung zu haben. Es geht niemals um die Frage, ob diese Meinung richtig oder falsch ist, sondern darum, dass er, ausgerechnet er, sie im Radio, TV und Zeitschriften äußern darf. So, als hätte er eine kriminelle Vergangenheit. HMB hat keine, und selbst bei denjenigen, die sie haben (Kaufhauserpresser "Dagobert", Robert Hoyzer, Joschka Fischer), stört man sich kaum daran, wenn sie im TV auftreten. Selbst als Christian Klar vor die Kameras treten durfte, hat niemand im Netz auch nur im Traum danach gedacht, etwas in dieser Art zu schreiben:"Ich wäre der Erste, der ihm ein herzliches FAHR ZUR HÖLLE, DU DRECKSACK! hinterherrufen würde, wenn er morgen oder übermorgen seine jämmerliche Existenz beendete."
(gefunden auf http://sixty4raccoon.wordpress.com/2008/04/11/der-broder-war-beim-plasberg-in-der-show/, einem sehr linken Blog in einem Eintrag als Reaktion auf HMBs Auftritt bei Hart aber Fair)
Was passiert in den Köpfen dieser Leute? Was löst diese Impulse aus?