Charmebolzen Enrico bekommt von iMusic monatlich 2000 Euro Brutto. Wem es zu kompliziert ist, zur Arbeit zu gehen, der darf auch zu Hause bleiben, bekommt ALG II und Fanpost aus der Zone, wie es Henryk M. Broder bemerkt hat.
Es ist natürlich erfreulich, dass dieses Land reich genug ist um zu verhindern, dass der untere Teil der Unterschicht auf der Strasse landet, aber vor dem Hintergrund, dass Ärzte und Wissenschaftler vom Staat 3000 Euro bekommen und dieser fünzigprozentige Vorsprung gegenüber Enrico nach Steuern auf 30% schrumpft, während man in den USA nach der Med-School mit einem Six-Figure-Income rechnen darf, wirkt dies, äh, so, als ob sich der sechsjährige Spaß beim Studium von Aktionspotentialen am Axolemm, Leichen, Biochemie, Leichen und eventueller Krankheiten älterer Menschen, die so aussehen und so riechen wie Leichen, nicht lohnt. Die Alternative wäre der Turbo-Kapitalismus der USA und der ist -- natürlich!! -- prinzipiell!! -- total!! -- falsch!! (das muss man mal so klar sagen, als Options-Sozialdemokrat, denn falls Möllemann und Hohmann zurückkommen, werde ich in diesen Apfel beissen). Er ist falsch, aus Gründen, die sich nur ganzheitlich begründen lassen -- Stichwort Working-Poor, George Bush, die religiöse Rechte, Hurricane Katrina, Scientology, McDonalds, Blackwater, falsche Brüste, Waffen und prinizipiell alles, was ein Zeichen für die kulturelle Degeneration einer Gesellschaft ist (Verwendung von unnatürlichem Vaseline statt natürlichem Melkfett). Doch ist die Verringerung relativer Armut durch eine Senkung und Umverteilung des Netto-Einkommens aller Menschen, die mehr als 3000 Euro Brutto bekommen, wirklich so clever? Und wenn es so ist, warum wird es dann als staatlich förderungswürdig erachtet, ein reiches, fettes Arschloch zu sein, sofern man der Chef von Solarworld ist?