Bin ich verrückt, weil ich es verrückt finde, wenn Menschen eines freien Landes die, wenn es um Abtreibung geht, grossen Wert auf Selbstbestimmung legen, das Licht ausschalten, weil (sicherlich sehr kluge) Menschen aus dem Fernsehen (Moderatoren und so) dies empfehlen? Und warum schafft es Al Gore in jede Nachrichtensendung, obwohl Gerhard Ertl und Peter Grünberg teilweise nichtmal als Randnotiz Erwähnung finden?
Drei Theorien:
1. Ja
Jaja.
2. Das ist ein grosses Experiment
Milgram 2.0.
3. Die Widergutmachungstheorie
Hätte Bild "Wir sind Nobelpreisträger" geschrieben, dann nicht wegen Ertl und Grünberg, denn Gore bietet uns Deutschen mehr: Er veredelt unseren moralischen Zeigefinger. Die Ablehnung des Irakkrieges und der Kampf gegen die Klimakatastrophe begannen in Deutschland. Das macht uns zum moralische Wegweiser für Amerika. Wir können endlich die Bühne ausgraben, auf der das Stück, das mit dem kleinen Ausrutscher unserer Grossväter endete, nun doch noch so fortgesetzt werden kann, dass wir nicht mehr für immer wie die letzten Oberärsche dastehen. Es spielen Al Gore, "The Good American" und Bush, der Klima-Hitler. Gore ist der Gute, Deutschland ist auf seiner Seite. Mit etwas Glück, wenn die Potsdam-Freaks noch ein paar Nullen dranhängen, schreiben wir am Ende vielleicht sogar schwarze Zahlen. Und wen stört es schon, wenn sich herausstellt, dass das alles Käse ist? Der Finger steckt im Grunde sowieso die ganze Zeit im Popo, aber wenn man ihn etwas streckt, kann man interessante Sachen machen.