Sonntag, 23. November 2008

Das vielgestaltigste, widersprüchlichste und großartigste popmusikalische Zeitdokument des Jahres 1968

Volker Rebells Vorschlag: Das Album "The Beatles", denn:

"Ja, das "Weiße Album" ein Phänomen, eine kaleidoskopartige Spiegelung all dessen, was die Pop- und Jugendkultur jener Tage prägte. In seiner Widersprüchlichkeit, in der bunten bis fahrigen Mischung aus vielen grandiosen Klassikern und ein paar hingerotzten Songs, im Kontrast zwischen empfindsamen Liedern und gewaltvoll-lärmenden Verzerrerorgien ist das "White Album" der große Abgesang auf die naive Hippie-Seligkeit des "Summer Of Love"."


Das letzte Argument verstehe ich nicht. Ist Lennons "Revolution" wirklich ein "Abgesang auf die naive Hippie-Seligkeit des 'Summer of Love'" oder verwechselt Rebell Lennon mit Zappa?

Gab es eine Abrissbirne, die die Hippie-Seligkeit zerstörte, so lag ihr Schwerpunkt in "We're only in it for the Money". "Revolution" hingegen kritisiert die "Studenten", die Joschkas, die Cohn-Bendits, diejenigen, die an eine Revolution dachten, die Verfassung ändern wollten, mit Mao-Plakaten durch die Strassen rannten und antiamerikanische Parolen skandierten:

You say you'll change the constitution
Well, you know
We all want to change your head
You tell me it's the institution
Well, you know
You'd better free your mind instead
But if you go carrying pictures of Chairman Mao
You ain't gonna make it with anyone anyhow


Zappa kam übrigens erst im Oktober des Jahres 1968 auf diesen Trichter, als er in Berlin von durchgeknallten Studenten angegriffen wurde.